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Kryptowährungen: Dafür können sie bereits genutzt werden

Ein Gastbeitrag von Elisabeth Müller

Sie sind in aller Munde und selbst der Mainstream ist mittlerweile über Kryptowährungen im Bilde. Häufig werden sie als Investition genutzt, in der Hoffnung, einmal eine gute Rendite zu generieren. Wer allerdings nicht risikobereit ist, fragt sich womöglich, was er mit Kryptowährungen anfangen soll. Mittlerweile gibt es bereits verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Experten gehen davon aus, dass sich die digitale Währung weiter etablieren wird und dass künftig mehr Unternehmen die Zahlung mittels Bitcoin und Co. ermöglichen werden.

Bitcoin

Pizza in Deutschland auch per Bitcoin zahlbar

Der Pizzadienst Lieferando, über den zahlreiche Essensbestellungen in ganz Deutschland ablaufen, hat seinen Kunden bereits 2018 die Bezahlung per Bitcoin ermöglicht. Bei der Bestellung, die per App oder per Internet durchgeführt werden kann, wird der Bitcoin als Zahlungsmethode ausgewählt, die Rechnung wird dann mittels Wallet bezahlt. Damit gehört Lieferando zu einem der ersten Anbieter seiner Art, die das Bezahlen mit Kryptos möglich machen. Zwar kann derzeit nur der Bitcoin genutzt werden, Verbraucher haben in den meisten Wallets aber die Möglichkeit, ihre Kryptos in die gewünschte Währung umzutauschen und entsprechend zu nutzen.

Die Zahlung wird direkt über die Blockchain ausgelöst und bietet beiden Seiten Sicherheit. Der Kunde kann nachweisen, dass er seine Bestellung bezahlt hat, der Lieferdienst muss sich keine Sorgen bezüglich eines Zahlungsausfalls machen.

Glücksspieleinsätze mit Bitcoin bezahlen

Bitcoin Casinos gehören zu den Vorreitern der modernen Bezahlungsmethoden, denn sie bieten ihren Kunden an, ihre Einsätze per Bitcoin und oft sogar in anderen Kryptos zu bezahlen. Erforderlich ist hierfür ein Wallet mit einem persönlichen Schlüssel, nur so können Transaktionen vorgenommen werden. Der Vorteil für beide Seiten besteht darin, dass mehr Sicherheit geboten wird. Jede Zahlung, die vom Verbraucher vorgenommen wird, kann direkt in der Blockchain geprüft werden. Der Glücksspielanbieter geht damit nicht das Risiko ein, dass die Zahlung später gesperrt oder zurückgezogen wird.

Doch auch für den Spieler bietet die Möglichkeit, mit Kryptos zu zahlen, mehr Sicherheit, denn auch andersherum werden alle Gewinne und Transaktionen anonym, aber sichtbar in der Blockchain festgehalten. Es herrscht maximale Transparenz, zudem müssen sich Kryptocasinos nicht an die einschränkenden Vorgaben des in Deutschland geltenden Glücksspielstaatsvertrag halten. Dadurch haben Gamer mehr Möglichkeiten und können alle Spiele nutzen.

Krypto-Kreditkarten im Prepaid-System nutzen

Rund 36 Prozent der Deutschen sind im Besitz einer Kreditkarte, dennoch wird die praktische Zahlungsmethode immer noch mit Misstrauen betrachtet. Grund hierfür ist die Gefahr einer Verschuldung durch gedankenloses Einkaufen, auch die Angst vor Betrug spielt eine Rolle.

Das System der Krypto-Kreditkarte ist nicht nur einfach, sondern für den Verbraucher sicher. Bevor die Kreditkarte genutzt werden kann, muss sie mittels Bitcoin und Co. aufgeladen werden. Hierfür erfolgt der Tausch der Kryptowährung in die landestypische Fiatwährung. Wie hoch der Wechselkurs ist, hängt immer von den aktuellen Marktberichten und der Lage einer jeden Währung ab.

Der Vorteil des Prepaid-Systems liegt darin, dass die Gefahr einer Verschuldung nicht besteht. Wenn die Kreditkarte nicht zuvor mittels Kryptowährung aufgeladen wurde, kann sie nicht als Zahlungsmethode genutzt werden. Zwar ist so nur eine indirekte Nutzung der digitalen Währung möglich, die Funktionalität sorgt aber dafür, dass die Krypto-Kreditkarte sehr beliebt ist.

Private Handelsgeschäfte im Internet per Kryptowährung bezahlen

Der Boom von Online-Marktplätzen ist kaum mehr aufzuhalten und hier setzen Verbraucher natürlich auf maximale Sicherheit. Besonders spannend sind Marktplätze, die nach dem Flohmarktprinzip funktionieren. Eine Privatperson kann hier ein Angebot inserieren, etwas verkaufen oder nach einem bestimmten Artikel suchen, eine zweite Privatperson wird dann zum Geschäftspartner. Bei regionalen Geschäften erfolgen Abholung und Bezahlung meist lokal vor Ort, doch wenn Verkäufer und Käufer weit auseinander wohnen, ist eine sichere Zahlungsmethode wichtig.

Auf der einen Seite bieten hier Zahlungsdienstleister wie PayPal verschiedene Möglichkeiten, dank Käuferschutz kein Risiko einzugehen. Bei privaten Geldgeschäften ohne Rechnung ist es aber schwierig, eine solche Form der Bezahlung bei PayPal zu nutzen. Genau hier kommen Kryptowährungen ins Spiel, denn damit kann sicher und direkt über die Blockchain gezahlt werden. Bis dato wird diese Möglichkeit noch überwiegend im Darknet genutzt, doch auch auf klassischen Marktplätzen liest man immer häufiger das Angebot, dass auch Kryptozahlungen akzeptiert werden.

El Salvador als Vorreiter auch für Europa?

In El Salvador können Einwohner seit 2021 offiziell mit Bitcoin bezahlen. Die erste und bekannteste Kryptowährung der Welt wurde dort als offizielles Zahlungsmittel eingesetzt. Händler wurden direkt dazu verpflichtet, den Bitcoin als Zahlungsmethode zu akzeptieren, selbst die jährlichen Steuern können die Einwohner per Kryptowährung bezahlen.

Die Bevölkerung ist davon allerdings nicht begeistert, es kam zu heftigen Protesten und rund 70 Prozent der Einwohner lehnen die Umstellung ab. Hauptgrund dafür könnte sein, dass Kryptowährungen ein spekulatives Zahlungsmittel sind und dass dank hoher Volatilität ein schnellerer Werteverfall möglich ist. Wenn sich der Bitcoin und andere Kryptos aber etablieren und die Schwankungen dadurch stärker zurückgedrängt werden, wäre auch in Europa die Einführung als Zahlungsmethode denkbar.

China hingegen setzt nicht auf Kryptowährungen, sondern hat mit dem E-Yuan eine eigene digitale Währung entwickelt. Sie basiert auf dem gleichen Konzept, befindet sich aber unter staatlicher Kontrolle. Der große Nachteil für den Verbraucher dabei ist, dass der Staat China jede Transaktion nachvollziehen kann und die Anonymität des Bürgers weiter eingeschränkt wird. Ein ähnliches Konzept planen allerdings auch einige europäische Länder, wobei der eigentliche Sinn von Kryptowährungen damit nicht konform geht.

Händler zeigen mehr Offenheit für die Nutzung von Kryptowährungen

Tatsächlich hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass mehr Händler Bitcoin und andere Kryptos zu akzeptieren scheinen. Zwar sind Global Player wie Amazon noch nicht bereit, hier aufzurüsten, doch die zu Amazon gehörende Streamingplattform Twitch, hat den Bitcoin wieder eingeführt, nachdem die Zahlung damit 2018 zunächst eingestellt wurde. Generell scheint es, als wäre die Gamingbranche auch in diesem Bereich wieder einmal fortschrittlicher als der Einzelhandel selbst.

Auch bei Steam, der größten internationalen Spieleplattform für PC-Gamer, war es bis 2018 möglich, Games und mehr mit Bitcoin zu bezahlen. Da es jedoch vermehrt zu Betrugsversuchen kam und Steam sich dem nicht gewachsen sah, wurde das Angebot zurückgefahren. Bis heute ist kein neuer Anlauf in Planung, sehr zum Unmut der Gamer selbst, für die Bitcoin und Co. zum Alltag gehören. Jüngere Generationen wachsen mit der Kryptowährung auf und erwarten daher, dass diese auch alltäglich nutzbar ist.

Inhalt des Gastbeitrages wird von BRN AG nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der BRN-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von BRN AG ausdrücklich ausgeschlossen!