Themenhighlight
Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors antwortet auf Thomas Pikettys Buch "Capital in the Twenty-First Century", das immer wieder betont, dass die Kapitalanlage zur Kapitalkonzentration führt. Die Vermögensungleichheit ist nach dem Zweiten Weltkrieg über die Jahre gestiegen, auch der geringe Anteil an Wohneigentum ist ein Ungleichheitstreiber. In Deutschland erkennt Naumer eine starke freiwillige oder unfreiwillige Divergenz im Anlageverhalten: "Viele Deutsche arbeiten für ihr Geld, statt ihr Geld für sich arbeiten zu lassen." Das Ersparte liegt zum Beispiel auf dem Tagesgeldkonto - ungeachtet der Tatsache, dass die Inflation zurückschlägt. Die Finanzbildung wird hierzulande auch vom Staat eher stiefmütterlich behandelt - trotz geplantem Altervorsorgedepot, das Naumer im Ansatz gut und richtig, aber eben auch nicht zu Ende gedacht findet: "Riester light. Wer Rendite möchte, muss auch mal ein Risiko eingehen." Die Historie zeigt es: Risiken werden am Ende entlohnt. "Ökonomische Bildung muss in die Lehrpläne unserer Schulen!"